Dienstag, 20. Juni 2023

Die Verbotenen Schätze der AMIGA-Spiele: Ein Blick auf die von der Bundesprüfstelle zensierten Meisterwerke

Die Ära der AMIGA-Spiele, die von den späten 1980er bis in die 1990er Jahre reichte, war eine goldene Zeit für Videospielfans. Der AMIGA-Computer bot eine beeindruckende Vielfalt an Spielen, die sowohl grafisch als auch spielerisch bahnbrechend waren. Doch nicht alle AMIGA-Spiele konnten die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien überzeugen. In diesem Aufsatz werden wir einen Blick auf einige dieser Spiele werfen, die aufgrund ihrer Inhalte zensiert oder verboten wurden.

"Leisure Suit Larry" - Die humorvolle Erwachsenen-Simulation:

Eines der bekanntesten Beispiele für ein von der Bundesprüfstelle verbotenes AMIGA-Spiel ist "Leisure Suit Larry". Das Spiel handelte von einem charmanten, aber auch etwas schlüpfrigen Protagonisten namens Larry, der versuchte, sein Glück bei Frauen zu finden. Die humorvolle Darstellung von Sexualität und Anzüglichkeiten führte zu einer Indizierung durch die Bundesprüfstelle.

"Cannon Fodder" - Kritik am Krieg:

"Cannon Fodder" war ein beliebtes Strategiespiel, das sich kritisch mit dem Krieg auseinandersetzte. Das Spiel thematisierte den sinnlosen Tod von Soldaten und die Grausamkeiten des Krieges. Obwohl es sich um eine satirische Darstellung handelte, entschied die Bundesprüfstelle, dass die verharmlosende Art der Gewaltdarstellung nicht für jugendliche Spieler geeignet war.

"North & South" - Historische Kritik:

In "North & South" übernahm der Spieler die Kontrolle über Armeen während des Amerikanischen Bürgerkriegs. Das Spiel zeigte die Konflikte zwischen den Nord- und Südstaaten auf humorvolle Weise. Die Bundesprüfstelle sah jedoch die Gefahr einer verharmlosenden Darstellung des Krieges und indizierte das Spiel.

"Bloodwych" - Gewaltdarstellung und Okkultismus:

"Bloodwych" war ein düsteres Rollenspiel mit okkulten Elementen. Das Spiel enthielt Gewaltdarstellungen sowie Referenzen zu okkulten Praktiken und Ritualen. Die Bundesprüfstelle sah hierin eine potenzielle Gefährdung für junge Spieler und verbot das Spiel.

Die AMIGA-Spiele boten in ihrer Blütezeit eine breite Palette an innovativen und unterhaltsamen Spielen. Einige davon gerieten jedoch aufgrund ihrer Inhalte ins Visier der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Obwohl einige Verbote sicherlich gerechtfertigt waren, da sie Gewalt, Sexualität oder okkulte Themen in unangemessener Weise darstellten, kann man argumentieren, dass die Verbote auch zu einer Einschränkung der künstlerischen Freiheit führten. Trotz der Zensur haben diese verbotenen AMIGA-Spiele einen bleibenden Eindruck in der Geschichte der Videospielkultur hinterlassen und erinnern uns daran, dass die Faszination für verbotene Früchte oft am stärksten ist.

Anmerkung:

Harald Fränkel wies mich in der Facebook-Gruppe AMIGA Germany darauf hin, dass eine Indizierung lediglich ein Verbot der Werbung etc. bedeutet. Was genau die Aufgaben der BPjS/ heutige BPjM sind, könnt Ihr in seinen Artikeln nachlesen: 

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